Samstag, Dezember 04, 2004

Sektendefinition

Hallo Michael,

es erscheint mir richtig, dass Du gehst, wann Du magst und für Dich bist, wenn Du magst, wie Du es in einem anderen Posting zum Frieden schriebst. Das Mit-sich-Sein hat seine Rechtfertigung wie auch die Gemeinschaft, denn der Mensch ist beides. Und die Gemeinschaft empfinden einige beim Fußball, andere im Orchester, ich sogar auch hier im Inidia-Projekt, denn in Gemeinschaften potenzieren sich viele individuelle Qualitäten, die zu bewerten eine Frage der Einzelprüfung ist.

Ein Unterschied zwischen der Gemeinschaft und Sekten ist mir zunächst einmal kein negativer, denn von der Gemeinschaftsgröße kann nicht abhängig sein, ob sie gut oder schlecht ist. Selbst der Begriff "Sektierer" wäre mir nicht notwendig negativ, denn will die Gemeinschaft freiheitlich sein, so muss sie sich mit Individualität und Gruppenabsonderung gleichermaßen abfinden können.

Negativ werden mir Sekten nur in totalitären Ausprägungen, die darin ihr Wesen haben, dass die individuelle Entscheidung und des Wechselns darin schlecht geredet, beschränkt, der Gemeinschaft untergeordnet wird, also nicht mehr gleichberechtigt sei.

Der Glaube und die Propagierung einer "Alleinseligmachung" an sich, die von vielen für ein Sektenkriterium gehalten wird, ist mir hingegen kein zwangsläufiges Problem, sondern nur eben auch nur dann, wenn sie den Willen Andersgläubiger und Andersdenkender mit unrechten Mitteln zu überwinden versucht.

Grüße von Sven >> Diskussion